Haben Sie eine innere Stimme, die Sie kritisiert?

Neigen Sie zum Perfektionismus, damit diese Stimme nicht zu laut wird?

Strengt Sie das an und bringt Sie nicht weiter?

Wollen Sie den Ausdruck „innerer Kritiker“ für diese Stimme verwenden? (Oder Sie finden etwas anderes, das besser für Sie passt!)

Es könnte folgende kleine Übung etwas in Ihnen lockern und kleine Schritte der Veränderung möglich machen. Setzen Sie sich bequem hin, atmen Sie einige Male gut durch, geben Sie sich Zeit und Ruhe für jeden einzelnen Schritt! (Im Verlauf werde ich zum „Du“ wechseln.)

  1. Angenommen, der innere Kritiker (oder die Stimme) würde ausnahmsweise mal so von außen kommen und etwas Freundliches sagen, was wäre das?
    Sie sagen, macht er nicht? Stellen Sie sich einfach vor, es wäre so. Wie würde seine Stimme dabei klingen? Welche Gestalt hätte er, während er das tut?

  2. Gehen Sie nun nach innen, wie ist es jetzt, schauen Sie und hören Sie gut hin! Wenn Sie ihm begegnen, begrüßen Sie ihn!

  3. Wenn Sie jetzt in dem Wissen, dass Sie fest und sicher sitzen und alle Ihre Fähigkeiten bei sich und zur Verfügung haben, sich vorstellen, dass Sie ihn gut sehen: Könnten Sie zu ihm sagen „Ich nehme dich jetzt wahr“?

  4. Und wenn Sie das tun, was antwortet er? … … …

    Spüre alle Deine Fähigkeiten und was Dich an stärkenden Anteilen ausmacht und höre, was er sagt! Wenn nichts kommt, sage ihm, dass Du nichts hörst! Sagt er dann etwas?

  5. Wie möchtest Du antworten? Welchen Wunsch hast Du an ihn? Behalte das im Hinterkopf und sage ihm: „Ich habe erfahren, dass du sehr viel Kraft hast!“ Sag es höflich und respektvoll!

    Wie fühlt es sich für Dich an, ihm das zu sagen? Wie ist die Reaktion?

  6. Sag ihm: „Ich hätte dich, da du so viel Kraft hast, gern auf meiner Seite! Sogar als Freund und Unterstützer!“ Wie schaut er nun? Wie ist seine Gestalt? Genauso wie vorhin oder irgendwie anders?

  7. Was antwortet er, oder sie, die Gestalt? Etwa so etwas wie „Bin ich doch“? Oder etwas anderes? Nimm es gut wahr!

  8. Sag ihm, wo Du das wahrnehmen kannst, in welchen Situationen, und dass es gut ist, das zu wissen!

  9. Sag ihm, Du brauchst auch den gnädigen Blick! Und was immer Du Dir wünschst!

  10. Stell Dir vor, er sieht gerade, wie sehr Du arbeitest. Kann es sein, dass er es mit Dir mitempfindet? Wo spürst Du das im Körper, wenn es so ist? Unterstützte es mit deinem Atem! Ist es etwas angenehmer als vorhin?

  11. Gab es vorhin ein Missverständnis, eine falsche Deutung? Kannst Du es jetzt sehen, wie schön es sein kann, wenn man jemanden mit so viel Energie und Scharfblick auf seiner Seite hat?

  12. Und sogar, dass er so unbestechlich ist, und so genau schaut, ist das in Wahrheit gut für Dich, wenn Du ihn auf Deiner Seite weißt?

  13. Kannst Du diese Erfahrung, wenn sie gut war, in jede Körperzelle fließen lassen, transportiert durch Deine Adern und ihre feinen Verästelungen, ist da ein Kraftgewinn?

  14. Wie schaut die Gestalt jetzt? Was kann sie Dir Hilfreiches mitteilen? Kannst Du das annehmen und sogar so machen?

  15. Kannst Du ihm das sagen, wie Du das hinkriegen wirst?

  16. Hat sich die Gestalt verändert und das Bild vom Beginn ist Vergangenheit? Eins, das Du wegschieben kannst, wann immer Du es dazwischen geschoben hast, aus Gewohnheit, und es Dir den Blick verstellt – nimm Dir Zeit, es wegzuschieben!

  17. Bedanke Dich bei diesem Anteil von Dir, verabschiede Dich freundlich und beende die Übung. Eine gute Idee ist, sich mit diesem Anteil zu verabreden, schon auf bald!

Eine gute Woche!

(Übung nach Dr. Wolfgang Lenk, Dipl.-Psych, Milton Erickson-Institut Berlin)