Niedergeschlagen? Antriebslos? Oder doch lieber Rückenschmerzen?

Herz-Kreislauferkrankungen oder Schmerzen des Bewegungsapparates gelten als Volkskrankheiten. Von Bluthochdruck oder Nackenverspannungen berichten Menschen meist ohne Scham oder Zurückhaltung. Aber Ängste, Zwänge, Depressionen? Da eher nicht.

Statistiken weisen aus, dass behandlungsbedürftige psychische Erkrankungen etwa ein Drittel unserer Bevölkerung im Verlauf der Lebensspanne belasten. Die Höhe einer Dunkelziffer kann vermutet werden, wenn wir wissen, dass viele mit ihrer Belastung nicht zum Arzt gehen oder aber dort eher über ihre körperlichen Beschwerden sprechen, die damit einher gehen.

Wie ist, wie wäre es bei Ihnen? Bei Rückenschmerzen und Hoffnungslosigkeit im Gespräch mit einer Fachkraft zu klären, ob das eine vom anderen, das andere vom einen kommen könnte, wäre das ein für Sie gangbarer Weg? Es kann auch eine dritte Verursachung vorliegen, zum Beispiel Belastung durch Umweltgifte. Oder beides hätte miteinander gar nichts zu tun und wäre unabhängig voneinander verursacht und behandelbar? Lohnte es sich, zur Abklärung alle Karten auf den Tisch zu legen oder würden Sie lieber etwas verschweigen oder verharmlosen?

Der Gewinn bei offenem Umgang mit psychischen Problemen könnte darin bestehen, dass sich Ihre Befindlichkeit bessert.

Ob es dabei um eine psychische Belastung geht, die besser in einer längeren Therapie aufgehoben wäre, oder ob es sich um vorübergehende Irritationen handelt – nicht immer liegt das klar zu Tage. Manchmal geht etwas von allein weg, manchmal bleibt es, manchmal wird es bei Nicht-Beachtung schlimmer. Das kann bei Rückenschmerzen und auch bei Ängsten so sein.

Wir alle könnten öfter bedenken, dass wahrscheinlich so einige Menschen, bei denen wir es nie vermutet hätten, die wir vielleicht sehr schätzen, an psychischen Problemen aktuell leiden oder solche aus ihrer Vergangenheit kennen.

Wie gut das wäre, wenn wir unser Verständnis füreinander entwickeln und vertiefen könnten! Wunderbar, wenn wir uns gegenseitig stützen könnten!
Wenn wir offener mit eigenen psychischen Problemen umgehen, indem wir andere teilhaben lassen, können wir dazu beitragen! Wie könnten wir wachsen, wenn wir die Scham überwänden, unsere schwächeren Seiten zu zeigen!

Auch wenn sie „nur“ hinderlich und belastend wären, die Symptome, die wir nicht so an uns mögen, wenn wir mit ihnen im Alltag funktionierten, unauffällig für andere: Wäre es dennoch der Schritte wert, die wir gehen könnten, da etwas zu verändern?

Falls die Antwort JA lautete, dann noch in dieser Woche jemandem davon zu erzählen, was bisher verborgen sein sollte, wäre das ein erster Schritt?

Eine gute Woche!