Kennen Sie Ihre Ziele? Folge 1

Kennen Sie Ihre Ziele?

In der Regel haben wir Ziele, die wir verfolgen, sobald wir morgens aufwachen: Wir frühstücken so, wie wir nach aller Erfahrung gut in den Tag kommen. Wir machen uns fertig für die Aufgaben, die wir erledigen möchten, gehen höchstwahrscheinlich in Gedanken den Tag durch: Haben wir alles dabei, vorbereitet, auf dem Zettel?

Als Kind hatten wir, wenn alles gut lief, dabei Hilfestellung durch uns erziehende Menschen. Später haben wir eigene Methoden entwickelt. Manchmal sind die Anforderungen durch Beruf, Familie oder gesundheitliche Besonderheiten so, dass wir unsere Methoden anpassen müssen.

Bei alledem verfolgen wir Ziele, auch wenn uns diese im Alltag nicht immer klar sind. Gehen wir zur Arbeit, weil wir Geld verdienen wollen? Wozu wollen wir dieses Geld verwenden? Wollen wir mit unserer Arbeit noch anderes erreichen? Wenn ja, dient dies einem höheren Ziel? Wenn unsere Arbeit keine Erwerbsarbeit ist – in welchem Kontext steht sie, welchen Zielen dient sie?
Wozu machen wir uns Tag für Tag auf in die Welt, sei sie auch noch so klein?
Der Gefängnisinsasse mag auch seine Ziele verfolgen – von der aufgeräumten Zelle, nach der guten Beurteilung durch die Verwaltung und Justiz zur vorzeitigen Entlassung strebend, Seilschaften in der Vollzugsanstalt bildend bis hin zur Idee des Ausbruchs: Auch hier gibt es die Möglichkeit, sich Ziele zu setzen und danach zu handeln.

Wenn es nicht gut für uns verläuft, denken wir womöglich, dass wir keine eigenen Ziele mehr haben, anscheinend fremdbestimmt durchs Leben gehen. Die Arbeit geht anscheinend immer vor oder auch die Ansprüche der Familie, der Freunde… Leben wir nach den Zielen anderer?
Dann ist es lebenswichtig, zu prüfen, wo wir etwas ändern können, damit unser Leben wieder nach unseren Zielsetzungen verlaufen kann.

Wenn Belastungen so groß werden, dass wir morgens nicht mehr aufstehen mögen, weil wir nicht mehr wissen, wozu das gut sein soll – dann sind uns unsere Ziele abhanden gekommen, nicht mehr bewusst, oder die Kraft fehlt dafür, sie zu verfolgen. Vielleicht haben wir seit Wochen zu wenig geschlafen, grübelnd im Bett gelegen. Dann sollten wir uns Hilfe holen, medizinische, heilpraktische, psychotherapeutische oder beratende.

Es kommt allerdings auch vor, dass Menschen sich ihrer Ziele so wenig bewusst sind, dass sie aus diesem Grunde kaum in die Verfassung kommen, etwas zu gestalten oder zu erleben, das ihr Leben erfüllen könnte. Dies kann in eine Depression münden.

Kennen Sie Ihre Ziele? Hierbei kann ein Gedankenspiel helfen. Stellen Sie sich vor, Sie seien gealtert, im letzten Lebensabschnitt. Suchen Sie sich ein Alter aus, das hierbei für Sie stimmig ist. Sie sind in Ihrer Vorstellung im Angesicht des Todes: Was wollen Sie bis dorthin gelebt haben? Was nicht versäumt?
Dies können einzelne Ereignisse sein, eine bestimmte Reise vielleicht. Dies können Zeitraumziele sein, gesund zu leben zum Beispiel. Dies können Lebensabschnittsziele sein – soziale Ziele, Karriereziele, schöpferische Ziele…

Manche Ziele liegen nicht in unserer Macht, Lottogewinne zum Beispiel, das sind dann Wünsche. Davon handelt dieser Text nicht. Bei manchen Wünschen gehören allerdings Handlungsziele dazu, damit sie in Erfüllung gehen können – ohne Los wird es auf keinen Fall etwas mit dem Gewinn.

Auf die Suche nach unseren Zielen zu gehen, zu erforschen, wo sie sich in unserem Leben geändert haben, wo sie zueinander im Widerspruch stehen, wo sie uns nicht guttun, das ist nicht mal eben so nebenbei erledigt! Wenn Sie sich Zeit nehmen, Ruhe dafür einplanen mögen, dann legen Sie jetzt fest, wann Sie damit beginnen wollen, am besten noch in dieser Woche! Tun Sie alles schriftlich, damit keiner Ihrer Gedanken unbeachtet bleibt!

Der erste Schritt: Forschen Sie nach Ihren Glaubensgrundlagen und Werten! Ihre Ziele sind sinnvoll und förderlich für Sie, wenn sie zu Ihrem Glauben und zu Ihren Werten passen.
Bei den Gedanken hierüber stellen Sie womöglich fest, dass einige Konzepte für Sie nicht mehr stimmig sind, nur überkommene Gewohnheit. Stellen Sie alles auf den Prüfstand!
Gibt es Widersprüche? Sind die Kosten zu hoch für ein Leben nach Ihren bisherigen Vorstellungen? Wollen Sie bei Ihren Werten und Glaubenssätzen bleiben? Gibt es Ausnahmen? Welche?
Schauen Sie, was Sie zu tun bereit sein wollen, um Ihren Glaubensvorstellungen und Werten Raum und Gewicht zu geben. Werfen Sie raus, was der Überprüfung nicht standhält, nehmen Sie hinzu, was Sie bisher übersehen haben!
Nach getaner Arbeit haben Sie eine gute Grundlage, nun auch Ihre Ziele zu überprüfen!

Bereit? Demnächst geht es hier weiter! Bis nächste Woche!