Vom Durchhalten

Was kann ich Ihnen heute sagen, was Ihnen nicht gefallen wird?

Wer ein gewisses Alter erreicht hat, und vielleicht auch die eine oder andere junge Person, erinnert sich: Es gab diese besonderen Tage, auf die man so sehr gewartet hat. Für viele war das Weihnachten, oft auch Ostern, für die meisten der Geburtstag, der Beginn der Sommerferien… Der erste Schneemann…

Später war es die geplante Reise, endlich Urlaub, manch eine*r hat sich auf den Ruhestand gefreut. Das Zusammenziehen mit lieben Menschen, der neue Job… Ihnen fällt dazu was ein?

Es gibt den Aspekt der Vorfreude. Von der es manchmal heißt, sie sei die schönste Freude.

Und es gibt den Aspekt des Aushaltens, das Warten durchstehen, Durchhalten – bald, bald ist es soweit!

Das Kind im Auto: „Wie lange noch?“ „Sind wir bald da?“ Quengel.

Und dann das sehr unangenehme Abwarten müssen, wenn der Arm in Gips war. Zunehmend scheußlich, wenn die Zeit voranschritt und das Jucken zunahm. Krank im Bett liegen müssen wegen der Blinddarm-OP, aushalten der Langeweile nach Maserninfekt… Ihnen fällt dazu was ein?

Haben wir das noch drauf? Können wir das noch? Wenn wir genug verdienen und selbst bestimmen, was wir wann kaufen oder an Annehmlichkeiten sonstiger Art erwerben, jederzeit womöglich – jeder Wunsch umgehend erfüllbar, können wir das noch? Ist das eine neue Erfahrung in Corona-Zeiten?

Nicht für alle, ich weiß. Es wissen noch recht viele, dass man sparen muss, um sich einen großen Wunsch zu erfüllen. Dass man lange bangen und neuen Anlauf nehmen muss, bis man wieder Erwerbsarbeit hat. Bis die Chemotherapie vorbei ist.

Es ist wohl wirklich besser, bei bestimmten Krankheiten nicht so lang im Bett zu liegen, nach einer OP allemal, lieber sich mobilisieren lassen und wieder in Bewegung kommen, die Heilung geht dann insgesamt rascher. Aber gar keine Zeit mehr zu erübrigen, um wieder auf die Beine zu kommen? Hopp hopp? Funktioniere du Memme, die andern müssen Deine Arbeit tun! Sieh zu!

Muss ich darauf hören? Darf ich selbst entscheiden? Kann ich es, hab ich es gelernt? Durchhalten, Abwarten, das auch wollen können, wenn ich es für richtig halte… Ihnen fällt etwas ein?

Na klar, ich denke gerade darüber nach, was es bedeutet, wenn nach drei Tagen eingeschränkter Bewegungsmöglichkeiten das Genöle losgeht! (Sorry, ich bin da nicht neutral oder gleichgültig gestimmt, ich bin unzufrieden!)

Jede*r entscheidet, wie sie/er das Geschehen und die Vorgaben rund um Corona bewerten will. Meine Frage ist: Haben wir die Freiheitsgrade noch, zu entscheiden, ob wir mit einem gewissen Gleichmut durchhalten wollen? Können wir das noch, das Gestalten des Abwartens sogar spannend finden, Ressourcen aktivieren, Neues entdecken, zustimmen: Ja, es ist machbar?

Niemand muss, wenn sie / er nicht will, es könnte zwar Konsequenzen haben, aber niemand muss. Wäre es erstrebenswert, es grundsätzlich zu KÖNNEN? Es nötigenfalls zu LERNEN? Entscheidungsfreiheit basiert darauf, nicht wahr? Meine unzufriedene Bemerkung hierzu: Ich mag die Sätze, die mit „Aber wir können doch nicht ewig… “ beginnen, nicht mehr hören!

Wieviele Menschen auf der Welt haben sehr eingeschränkte Möglichkeiten, Hunger, Krankheit, Dürre, Not – welche Privilegien haben wir hingegen? Kann ich es als ein Privileg ansehen, zu entscheiden, ob ich zu etwas JA sagen will? Sogar zum Durchhalten?

So, genug von meinem unzufriedenen Ton. Jetzt kommt was ziemlich Gutes.

Im Netz findet sich so manches, das helfen könnte, durchzuhalten.

Bein https:// www.ccschweizer.de /downloads /zur-selbsthypnose/ finden Sie eine Hörprobe, die auf ein Audio-Paket verweist, das sich mit Rauchentwöhnung befasst. (Nehmen Sie die Leerzeichen raus aus dem Link, dann funktioniert er.) Das Thema dieser Hörprobe ist Standhaftigkeit. Passt!

Die Vorfreude auf bessere Zeiten richtet sich an Erkrankte in Quarantäne. Hören Sie bei „3. Unterstützung bei einer Corona-Infektion“, https:// www.sabine-fruth.de/ corona.php#main, auch hier funktioniert der Link, wenn Sie die Leerzeichen rausnehmen.

Ich freue mich sehr, dass es solche Angebote jetzt vermehrt gibt, uns allen zur Stärkung! Danke! Eine gute Woche!

Bevor Sie gehen: Haben sie eine halbe Stunde Zeit? Na dann:

Ein sicherer Hafen in stürmischen Zeiten, eine Trance von Dr. Cornelie Schweizer