In diesen seltsamen Zeiten: Ein WIR zu bewirken…

…. kann auch online klappen. Als ich noch ganz schön jung war, musste ich zur Telefonzelle, um mich mit Freundinnen in den anderen Stadtteilen zu verabreden. Das eigene Telefon war schon ein Fortschritt. Und es war immer noch eine Angelegenheit von Planung, sich zu treffen.

Heute, mit dem Handy in der Hand, das ist schon was ganz anderes. Schnell mal auf‘n Kaffee, bin grad in der Nähe? Tja, und nun die Pandemie. Einschränkungen.

Twitter, Facebook und wie sie alle heißen, man „sieht sich“, liked mal und winkt sich damit zu – ist ja o.k. soweit, ein Ersatz ist es nicht.

Mit Zoom und dergleichen aber freunde ich mich zunehmend an. Je mehr Menschen es in ihr Kommunikationsrepertoire aufnehmen, desto besser klappt es. Wenn ich mich so im Sessel fläze, die Teetasse daneben und ein Schwätzchen halte, seh‘ Dich, seh‘ Euch – ist doch gemütlich!

Nach einer Tagung mit über 300 Leuten per Zoom – mir fast alle unbekannt – hatte ich schon bald ein vertrautes Empfinden. Die waren mal in meinem Wohnzimmer und mal in meinem Arbeitszimmer mit dabei und ich hab sie in ihren Räumen gesehen und gehört. Wir haben zusammen gelernt und gelacht und geatmet und getanzt, war super!

Ein paar neue Ideen tauchen in meinem Kopf auf (zu mehreren zoomen oder auf ähnlichen Plattformen):

  • Disco. Lieblingsmusik, reihum oder eigene Playlists teilen, Kamera und Mikro laufen mit, juhuuu, wir hopsen und schlackern, dass die Bude wackelt.
  • Spielen. Eine Geschichte gemeinsam erzählen, jemand sagt Stopp und führt die Story auf ihre / seine Weise fort, da kommt schon das nächste Stopp, usw. Oder beim Erzählen wird gewürfelt, wer eine sechs hat, ist dran, viele Variationen sind denkbar.
  • Singen. Lieblingslieder gemeinsam singen, Texte lassen sich per Bildschirm teilen. Ein Kanon – sooo lang nicht gesungen! Solche Texte sind kurz.
  • Bewegung. Wer hat eine gute Übung kennengelernt, im Yoga, im Feldenkrais oder einfach in der Gymnastik, und alle machen’s nach.
  • Vorlesen am Abend. Das muss ich nicht erklären.
  • Eine Schachpartie zu zweit? Kein Problem, auf jeder Seite des Bildschirms ein Brett und los!
  • Lachyoga. Ja, lach nur, davon erzähl ich etwas mehr. Alle stehen bequem, Hände auf den Bauch, da lachen schon die ersten! Wir gucken auf unsere Bäuche und los geht’s.
    Der Auftrag lautet: Wenn Du noch nicht lachen kannst, dann tu so, als ob, bis Du lachst!
    Corona, uns fällt die Decke auf den Kopf? Wir strecken uns zur Decke, die Handflächen nach oben, und drücken unsere Decken nach oben und lachen, lachen… Wir verankern gemeinsam, indem wir in die Hände klatschen, Ha-Ha-Ha! 3x. Und rufen uns ein „Sehr gut!“ zu.
    Das Zimmer ist zu eng? Wir strecken uns seitwärts aus und schieben die Wände auseinander, wir lachen. Und verankern.
    Wir hören uns, wir sehen uns, das hilft!
    Der Tag ist noch hell, wir haben Fenster? Wir dehnen und drehen Kopf und Rumpf zum Fenster und zurück und lachen, lachen und verankern gemeinsam.
    Eine ungeliebte Tätigkeit pantomimisch darstellen, dabei lachen. Die andern raten. Lachen.
    Eine geliebte Tätigkeit ebenso.
    Am Ende werfen wir uns in die Sessel und grinsen uns nochmal zu. Und was auch immer noch passiert.

Eine gute Woche!