Orientierung

Sich von der inneren Welt zur äußeren Umgebung, hin zu sozialen Bindungen zu bewegen und präsent zu sein, das heißt, die unmittelbare Umgebung vollauf zu sehen, zu hören, zu riechen und wahrzunehmen – und dabei ganz bei sich zu bleiben: Das ist nicht immer einfach.

Wenn das Nervensystem durch eine Achtsamkeitsübung oder eine Meditation, durch einen Body-Scan oder was immer sonst zum Guten für uns wirkt, ins Gleichgewicht zurückkehrt, werden unsere Orientierungsreaktionen ganz selbstverständlich anfangen, ihre Funktion wieder aufzunehmen.

Die nächste Übung wird diesen Prozess unterstützen!

Während der gesamten bisherigen Übungen war unsere Achtsamkeit auf Vorgänge in unserem Inneren gerichtet. Wenn wir in die äußere Welt zurückkehren und unsere Augen sich öffnen, lassen wir sie einfach das tun, was sie wollen, schauen und sich orientieren. Die Aha-Haltung, die wir aus bisherigen Übungen schon kennen, hilft auch hier.
Auch unsere Ohren können so durch die Geräusche wandern und sich ihr Ziel suchen, die Haut kann die Temperatur, einen Luftzug einfach wahrnehmen, das Riechorgan schnuppern…

Auf diese Art organisiert sich das Nervensystem und schafft die Voraussetzungen für Interesse, Neugier und Erkundung. Dies hilft uns, weiterhin im Gleichgewicht zu bleiben und von unseren Übungen über den Moment hinaus zu profitieren. Das Nervensystem kann nicht erforschend, neugierig, suchend, schauend und gleichzeitig unangenehm angespannt sein!

Auch das Bedürfnis, einen Kontakt zu dem Menschen herzustellen, der bei uns ist oder ihn einfach anzusehen, wenn wir von einer dieser inneren Übungen zurückkehren, auch das ist eine natürliche Reaktion.
Unser angeborenes Verhalten, uns auszustrecken und Kontakt herzustellen, sowohl zu unserer natürlichen Umgebung als auch zu den Menschen, mit denen wir in Beziehung stehen – das gehört zu unserem Sein.

Diese schönen Gedanken habe ich wieder von Peter A. Levine. Und auch diesen unterstützenden Gedanken: „Danke für die unbekannte Hilfe, die bereits auf dem Weg ist!“

Zu uns diesen Satz zu sagen, auch wenn wir uns in einer Situation befinden, die gerade diesen Kontakt nur schwierig herstellen lässt, das kann eine wohltuende Wirkung haben, wann immer wir uns verloren fühlen oder uns bange ist!

Eine gute Woche!