Zwischenspiel: Experimente (1)

Durch die Publikation SyStemischer, Zeitschrift für Systemische Strukturaufstellungen 14/2019, S 119, wurde ich auf ein Buch aufmerksam, das mir schon beim Lesen großes Vergnügen bereitet: Norbert Schermann: Organisationsethische Experimente, 125 Anregungen für Führung, Ausbildung und Beratung, Books on Demand Norbert Schermann 2018.
So schreibt er auf Seite 8: “Sie können die hier enthaltenen Texte kopieren und weitergeben, was – bitte mit Angabe der Quelle – ausdrücklich erwünscht ist.” Schon mal sehr sympathisch! Übrigens: Das passt auch für die Organisation Familie oder Chor oder Buchclub oder oder oder…!
Und das mache ich jetzt, ich gebe weiter, was mich von den 125 Experimenten im Moment (!) sehr anregt, sie durchzuführen. Stellen Sie sich auf einige davon ein in den nächsten Wochen!
Ich beginne mit dem Organisationsethischen Experiment #46 aus Seite 79:

>>Mach Dir bewusst, dass sogenannte “Killerphrasen” mit der Absicht formuliert werden, ein Gespräch abrupt zu beenden oder um ein anderes Thema auf die Tagesordnung zu setzen.

~ Sie folgen der Form der Generalisierung, die in Ausdrücken wie “immer (schon)”, “nie(mals)”, “alle”, “jede”, “jeder”, “keine”, “keiner” usw. sichtbar wird.

Du gehst am besten so damit um, dass Du in Deiner Antwort darauf in Form einer Frage reagierst, die den Sachverhalt so aufgreift, dass das Gespräch in Gang bleiben kann.

So kannst du zum Beispiel auf Aussagen wie “Das geht so nicht!” mit “Woraus besteht denn aus Ihrer Sicht dabei eine besondere Schwierigkeit?” antworten.

~ Beobachte im Lauf der Zeit die Phrasen, die bei Euch hauptsächlich gebraucht werden und lege Dir ein kleines Notizbuch dazu an.

Mach Dir einen Sport daraus, ab und zu ein bis zwei passende Antworten auf die eine oder andere Phrase zu erfinden und notiere sie Dir ebenfalls. Du wirst bemerken, wie sich nach und nach Deine Art zu argumentieren verändert haben wird.<<

Ja, und nun kann es damit losgehen! Her mit den Killerphrasen!